Ratsherr für Aachen

Mathias Dopatka

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Aktion am Markt Solidarität mit den Honorarkräften der Musikschulen

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Am Samstag war ich beim Infostand der Honorarkräfte der Musikschulen Aachen, Jülich und Frechen hier bei uns am Markt in Aachen. Und ich möchte erst einmal danke sagen für diese wirklich kreative und gelungene Protestveranstaltung. Denn die anwesenden Musiklehrer*innen haben auch dadurch auf ihre Forderungen nach Tariflöhnen aufmerksam gemacht, indem sie eine Kostprobe ihres musikalischen Könnens abgegeben haben. Eine wirklich gelungene Aktion!

Mir ist bei den Gesprächen mit den auf Honorarbasis beschäftigten Musiklehrer*innen am Infostand noch mal sehr klar geworden, dass wir dringend gute und sichere Festanstellungen für alle Musiklehrkräfte an unseren Musikschulen brauchen. Denn die Honorarkräfte bekommen zur Zeit - im Gegensatz zu ihren fest angestellten Kolleg*innen - keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Sie sind also für ihren Lebensunterhalt zwingend auf die Unterrichtsstunden angewiesen! Fällt die Stunde aus, gibt es kein Geld. Das heißt, Honorarkräfte können sich ein Krankwerden unter keinen Umständen leisten.

Schlimmstenfalls führt das sogar dazu, dass Musikschullehrer*innen weiter Unterrichtstunden geben, obwohl sie krank sind. Sie gehen das Risiko ein dabei andere zu gefährden, weil sie finanziell darauf angewiesen sind. Damit muss Schluss sein! Als Oberbürgermeister von Aachen werde ich mich für die Festanstellung aller Musikschullehrkräfte an der Musikschule Aachen einsetzen. Denn das bedeutet Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Das heißt weiter, dass die Musiklehrer*innen auch von tarifvertraglichen Lohnerhöhungen profitieren und auch Mutterschutz und Elternzeit in Anspruch nehmen können.

Ein weiteres wichtiges Argument für feste Verträge ist die Gleichberechtigung. Heute ist nur ein Teil der Musiklehrer*innen der Musikschule Aachen fest angestellt. Das heißt: Unter dem Dach derselben Musikschule gibt es einerseits sozial abgesicherte Lehrkräfte und andererseits Lehrer*innen, die als Honorarkräfte prekären Beschäftigungsverhältnissen nachgehen. Das kann nicht richtig sein! Denn beide Gruppen bieten ihren Schülerinnen und Schülern dasselbe qualitativ hochwertige musikalische Bildungsangebot an.

Deswegen finde ich: Es muss Schluss sein mit der „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ an der Musikschule. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und gleiche soziale Sicherung für alle Musikschullehrer*innen!

Das ist übrigens auch gut für die Schüler*innen der Musikschule: Das Lernen in der musikalischen Bildung ist ein langfristig angelegter Prozess. Ist die Fluktuation der Lehrkräfte hoch, fehlt es an der notwendigen sozialen und emotionalen Bindung zwischen Lehrkraft und Lernenden, um eine qualitäts- und vertrauensvolle musikalische Ausbildung zu gewährleisten. Auch im Sinne der Schüler*innen brauchen wir deshalb dringend mehr Planungssicherheit an unseren Musikschulen.